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Antike Barock-Möbel –
Prunk und Luxus mit Stil

Kaum ein anderer Möbelstil zeigt sich derart vielfältig und verspielt, wie der des barocken Mobiliars. Ein Grund dafür ist sicherlich die lange Zeitspanne, über die sich diese Epoche erstreckt, aber auch die länderspezifischen Unterschiede spielen dabei eine große Rolle.

Doch egal woher oder aus welchem Abschnitt der Epoche ein Barock-Möbel stammt, man erkennt das aufwendig verzierte Mobiliar auf den ersten Blick. Marketerie und Intarsien aus edlen Holzsorten oder kostbaren Materialien, prunkvoll-verschnörkelte oder vergoldete Beschläge aus Messing oder Bronze und stark geschwungene, aber stets symmetrische Formen sind nur einige der unverkennbaren Stilmittel barocker Möbelstücke.

Die wuchtigen Schränke und Kommoden wirkten starr und unbeugsam, fast so als wären sie unbeweglich und dennoch zeugten sie von einer Leichtigkeit, die sich in kunstvollen Malereien und Schnitzereien widerspiegelte. Handwerker, die Barock-Möbel herstellten, waren nicht bloß Meister ihres Faches, sondern auch wahre Künstler. Somit ist jedes Barock-Möbelstück ein Kunstwerk, welches das Ambiente eines ganzen Raumes mit einem Schlag aufwerten kann. Heute sind antike Barock-Möbel rar, doch in unserem Sortiment befinden sich einige Herzstücke dieser ganz besonderen Epoche.

Barock – Das Zeitalter
pompöser Formen

Der lange Zeitabschnitt, der als Barock bezeichnet wird, ist unterteilt in Frühbarock (ca. 1600 – 1650), Hochbarock (ca. 1650-1700), Spätbarock (ca. 1700-1730) und Rokoko (ca. 1730-1770). Somit ist die Epoche kunstgeschichtlich zwischen der Renaissance und dem Manierismus sowie dem Klassizismus einzuordnen. Der Ursprung dieses kunstgeschichtlichen Zeitabschnittes findet sich in Italien, von wo aus sich die stilistische Bewegung über die ganze Welt ausbreitete.

Abgeleitet wurde der Begriff vom italienischen Wort barocco, was „schief und rund“ bedeutet. Absolutistische Herrscher wie der französische Sonnenkönig nutzten die Opulenz des barocken Stils als Darbietung ihrer grenzenlosen Macht. So wurde das berühmte Schloss Versailles mit seinen prunkvollen Sälen und pompösen Möbelstücken das Vorbild für zahlreiche Paläste in ganz Europa. 

Was sind die Merkmale
von Barock-Möbeln?

Wer sich die prunkvollen Paläste, Schlösser und Kirchen des Barock ansieht, bekommt bereits eine Idee, welche Stilmerkmale Barock-Möbel ausmachen. Denn wie in der Architektur, erschufen auch die Tischler jener Zeit wuchtige Möbelstücke mit bauchigen Rundungen und detaillierten und verspielten Verzierungen. Wunderschöne Marketerie oder Intarsien aus edlen Hölzern wie Ebenholz und besonderen Materialien wie Gold, Bronze, Elfenbein, Zinn, Perlmutt, Horn, Marmor, Schildplatt oder gar Halbedelsteinen schmückten die ohnehin schon prachtvollen Schätze und verwandelten barockes Mobiliar in wahre Kunstwerke.

Alternativ dekorierten aufwendige Malereien, meist von Blüten, Blättern, Ranken oder mythologischen Bildnissen, das Antlitz barocker Kommoden und Schränke. Wichtig war nur, dass die Formen geschwungen und symmetrisch waren. Die Lehnen und Beine von Barock-Möbel waren mit pompösen Schnitzereien verschönert, die man auch an den Ecken und Kanten der Möbelstücke fand. Selbst die Beschläge und Schlüsselschilder, die meist aus Messing oder Bronze hergestellt wurden, waren stark verschnörkelt und häufig vergoldet.

Am häufigsten wurden Hölzer wie Nussbaum, Palisander, Kirschbaum, Birnbaum oder Ebenholz genutzt und mit fernöstlichen Handwerkstechniken, wie der Schellackpolitur oder der Lackmalerei, veredelt. Trotz dieser Pracht barocker Möbelstücke, wussten diese Kunstwerke nicht bloß zu begeistern, sondern versprühten auch ein einnehmendes Gefühl von Behaglichkeit und waren über alle Maße zweckmäßig, ja sogar innovativ. So entstanden im Barock erste Polstermöbel wie Sofas und auch zweitürige und viertürige Schränke zum Aufhängen ausladender Kleidungsstücke. 


Regionale und stilistische Unterschiede bei Barock-Möbel

Keine andere kunstgeschichtliche Epoche hat je nach Region und Jahrzehnt derart unterschiedliche  Ausprägungen vorzuweisen. Die Unterschiede sind so deutlich, dass der Barock in vier Zeitspannen unterteilt wurde: dem Frühbarock, dem Hochbarock, dem Spätbarock und dem Rokoko.

In Frankreich wurden diese Epochen nach dem jeweiligen Herrscher benannt: Louis-treize, Louis-quatorze, Régence und Louis-quinze. In England waren diese Zeitspannen gleichzusetzen mit der Restauration, Wiliam & Mary, Queen Anne und Georgian. 


Die Möbel des Frühbarock (Louis-treize und Restauration)

Das Ende der Hugenottenkriege in Frankreich mündete in einer steigenden Nachfrage an komfortablen aber durchaus auch prachtvollen Möbelstücken. Die Barock-Möbel aus dieser Epoche wurden meist aus Eichen und Tannen gefertigt und waren bekannt für ihre Robustheit. Reiche Verzierungen wie Ohrmuschelornamente, Akanthusornamente und Knorpelornamente, sowie reiche Schnitzereien kamen auf. Beliebte Motive hierfür waren Festons, Cherubimköpfe, Girlanden, Grotesken und Kartuschen. Bekannt ist der Louis-treize Möbelstil vor allem für üppige Stützen in balusterartigen Formen.

Intarsien wurden mit kostbaren Materialien wie Ebenholz oder Marmor umgesetzt. In Nürnberg kamen Wellenleisten und Flammenleisten, die Säulen schmückten oder als Rahmen Verwendung fanden, in Mode. Erstmalig wurden im Frühbarock Möbelstücke wie Kabinettschränke, Prunkbetten mit Baldachinen und auch Taburetts hergestellt und auch mit Preziosen geschmückt. 


Die Möbel des Hochbarock (Louise-quartorze und Wiliam & Mary)

Leider sind Barockmöbel im Louis-quartorze-Stil eine Rarität geworden, da die meisten im Zuge der französischen Revolution zerstört worden sind. Lediglich die besonders prunkvoll gestalteten Werke von André-Charles Boulle sind noch wirklich gut erhalten. Die Barock-Möbel dieser Zeit waren großteils von Blumen, Ranken und Blüten verziert, die aufwendig als Marketerie eingearbeitet wurden und besaßen lebendige Beschläge aus Bronze, die oftmals mit Gold oder Silber überzogen wurden.

Durch die Aufdoppelung von Kissenfüllungen und Kassettenfüllungen entstanden bei barocken Polstermöbeln dieser Zeit Bastionsfüllungen sowie Medaillonflächen.


Die Möbel des Spätbarock (Régence und Queen Anne)

Auch in dieser Phase des frühen achtzehnten Jahrhunderts hatte der französische Tischler André-Charles Boulle einen maßgeblichen Einfluss auf den Stil französischer Barock-Möbel. Unter seiner Feder wurden bis dato seltenere Möbelstücke bekannt, wie der bureau plat (ein flacher Schreibtisch), niedrige Bücherschränke sowie Kommoden im allgemeinen. Die wuchtigen Barock-Möbel aus dem Frühbarock und Hochbarock wurden filigraner, so dass sie auch leichter zu handhaben waren. Konsolentische, kleine Damenschreibtische (bonheur du jour) und Stühle zogen in die Salons der französischen Apartments ein. Hergestellt wurden die Möbel des Régence immer öfter aus exotischen Hölzern wie Palisander, Amaranthholz oder Seidenholz, die dank dem Ausbau fernöstlicher Handelsbeziehungen aus Afrika und Asien eingeschifft wurden. Die interessanten Ornamente, welche die Barock-Möbel des Spätbarock zierten, stellten Muscheln, Masken mit femininen Zügen aber auch Fledermausflügel und Affen dar. Auch die Sonnenblume wurde ein beliebtes Ziermotiv. 


Die Möbel des Rokoko (Louise-quinze und Georgian)

Tischler des Rokoko strebten bei der Umsetzung von Barock-Möbel nach absoluter Perfektion, ohne dabei auf Eleganz und Behaglichkeit zu verzichten. Die geradlinigen Formen, welche die Möbel des Hochbarock noch mitprägten, wichen weichen Rundungen und geschwungenen Beinen. Barock-Möbel wurden in dieser Epoche nochmals zierlicher und erlangten privaten Charakter. Die bemerkenswerten Verzierungen des Rokoko waren meist detailreiche Marketerien aus Chinoiserie, Parkett oder Rocailles. Kostbare Materialien wie Kupfer, Elfenbein, Zinn, Messing, Silber, Perlmutt und mehr dienten als hochwertiger Dekor und wurden mit Gravuren zusätzlich aufgewertet. Während die bäuerlichen und bürgerlichen Barock-Möbel des Rokoko aus dem Holz von Nadelbäumen, Eichen und Nussbäumen gefertigt wurden, behielten Tischler von höfischen Möbelstücken die Nutzung exotischer Hölzer bei. 


Der Aufstieg der Kommode im Barock

Das heute allseits beliebte Möbelstück wurde im Frankreich des frühen achtzehnten Jahrhunderts erstmals populär und avancierte zu einem bis heute nicht mehr wegzudenkenden Mobiliar. Bis 1900 wurden viele Barock-Kommoden gelungen nachgebaut, jedoch erkennt man originale Kunstwerke an der unvergleichbar hohen Handwerksqualität und einem von Hand gesägtem Furnier. Antike Barock-Kommoden wissen mit ihrem Charme zu reizen und man merkt ihnen auf den ersten Blick an, dass sie vor allem zu Beginn des Barock der obersten Adelsschicht vorbehalten waren. Die Klasse und Eleganz jener Tage haben die dreihundert Jahre alten Möbelschätze bis heute nicht abgelegt. 

Ankauf von Barock Möbel

Einzigartiges ist rar. So ist es auch mit originalen Barock Möbeln aus dem siebzehnten oder achtzehnten Jahrhundert. Wir sind stets auf der Suche nach diesen bezaubernden Kunstwerken, um uns von ihrem Anmut und ihrer Pracht verzaubern zu lassen und auch, um ihnen ihren früheren Glanz zurückzugeben. Diese Meisterwerke der kunstvollen Tischlerskunst verdienen es von Experten mithilfe traditioneller Methoden restauriert zu werden, um anschließend in einem neuen Heim zu erblühen.

Darum kaufen wir Barock Möbel zu sehr fairen Preisen. Auch antike Nachbildungen barocker Möbelstücke, die um 1900 entstanden sind, sind für uns von Interesse. Natürlich spielen Qualität und Zustand eine Rolle beim Ankauf antiker Barock Möbel, jedoch halten diese unverwüstlichen Schätze auch viel aus und es ist unsere Leidenschaft ihnen neues Leben einzuhauchen.

Barock Möbel kaufen und entdecken bei Antikes Flucher

Einen Händler zu finden, der originale Barock Möbel verkauft und obendrein noch in der Lage ist, diese zu restaurieren, ist überaus rar. Darum erfüllt es uns mit Stolz, über die Jahre barocke Schätze entdeckt und sie mit Sorgfalt und Liebe wieder aufbereitet zu haben.

Unser Angebot an originalen Barock Möbel und antiken Nachbildungen aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert kannst du in unserem Schauraum in Tilmitsch entdecken. Dort haben wir auf über  3.200 Quadratmetern ein großes Sortiment an antiken Möbel unterschiedlichster Epochen und du kannst barocke Möbel kaufen.

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Kommen Sie in unseren Schauraum und lassen Sie sich von vielen antiken Schmuckstücken inspirieren.